Pflanzenschutz
Kräuter und alle anderen Pflanzen sind lebende Wesen, genau wie wir. Nur wenn sie optimale Bedingungen vorfinden können sie gesund bleiben.
Pflanzenschutz bedeutet die Pflanzen zu schützen. Der Pflanzenschutz beinhaltet alle Maßnahmen die es möglich machen die Pflanze gesund zu erhalten, Krankheiten und Schädlingsbefall von Ihnen abzuwenden, oder die befallenen Pflanzen von Ihrem Leiden zu befreien. Dazu gehört aber auch, das alle optimalen Bedingungen geschaffen werden, damit die Pflanzen erst gar nicht krank werden können.
Hier unterscheidet man:
1. Indirekte Pflanzenschutzmaßnahmen (Boden, Wasserhalt, Licht, Temperatur, Nährstoffe)
2. Direkte Pflanzenschutzmaßnahmen (Krankheiten, Schädlinge, Unkraut)
1. Indirekte Pflanzenschutzmaßnahmen
Den Menschen geht's da wie den Pflanzen. Wenn das äußere Umfeld stimmt, die Ernährung und die Pflege, fühlen wir uns wohl und sind gesund. Wird jedoch eine Bedingung geändert, z.B. nicht genügend Vitamine dem Körper zu geführt werden oder man hat Stress im Beruf, kann es vorkommen das man krank wird. Dann braucht man Medikamente um die Krankheit zu heilen.
Bei den Pflanzen ist das genauso. Wenn der richtige Standort (Lichtbedarf, geschützter Stand) gewählt wurde, der Boden der richtige ist, genügend Nährstoffe vorhanden sind, der Wasserhaushalt optimal ist und der Pflanzabstand eingehalten wurde, ist auch die Pflanze gesund und nur sehr wenig anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Wenn jedoch etwas fehlt davon, dann werden auch sie krank.
Vorbeugen ist besser als bekämpfen so sagt man als Gärtner
Es gibt viele Gründe warum Pflanzen krank werden. Die meisten Krankheiten und Schädlinge kann man aber abwehren wenn man vorbeugende Maßnahmen ergreift und so die Pflanze optimale Bedingungen hat zum wachsen.
Zu den indirekten Maßnahmen gehört die optimale Ausrichtung aller Dinge die es der Pflanze ermöglicht unter optimalen Bedingungen zu leben und so genügend Ertrag (bei Kräutern meist Blattmasse) ermöglichen. Es sollte auch immer nur so viel von der Pflanze geerntet werden, das ihr genügend Blattwerk bleibt um ihre Lebensprozesse weiter zuführen. (Transpiration, Photosynthese, Atmung)
Hier findet das Minimumgesetz seine berechtigte Anwendung. Das Minimumgesetz besagt : " Die Höhe des Ertrages ist von dem Faktor abhängig, der den Pflanzen in geringster Menge zur Verfügung steht."
Hier findet Ihr nun die einzelnen Komponenten die für die Pflanze wichtig sind:
Boden Wasser Sauerstoff & Kohlendioxid Licht Temperatur Nährstoffe
Der Boden (Struktur, Bearbeitung, Feuchtigkeit, Bodenart, pH - Wert )
Der Boden ist der Wohnort der Pflanze. Hier wird sie geboren, wächst heran, vermehrt sich und stirbt. Ihre Überreste werden von Mikroorganismen vertilgt und so in verfügbare Nährstoffe für die Pflanze umgewandelt.
Mit den Wurzeln hält sich die Pflanze im Boden fest. Aus dem Boden saugt sie dann ihr Lebenselixier - das Wasser und die gelösten Nährstoffe.
Um nun Kräuter kultivieren zu können muss der Boden den optimalen Bedingungen entsprechen.
Kräuter wollen einen durchlässigen Boden, d.h. er ist ein Gemisch aus humusreicher Erde ( Humus, Ton ) etwas Sand und kleinen Steinchen. Dies ermöglicht ein gutes durchwurzeln der Erde. Überschüssiges Wasser kann ablaufen und es gibt genügend Bodenluft, damit die Wurzeln atmen können. In diesem Boden können dann auch Nährstoffe und Wasser pflanzenverfügbar gespeichert werden. Ebenso wichtig ist der pH - Wert des Bodens. Er sollte leicht kalkhaltig sein, also einen pH - Wert über 7 haben.
Der Boden sollte ab und zu an der Oberfläche gelockert werden und das Unkraut (Wildkraut) entfernt werden.
Wasser ist Baustoff und Betriebsstoff der Pflanze. Die Pflanze besteht überwiegend aus Wasser. Alle Stoffwechselvorgänge finden in wässriger Salzlösung statt. Das Wasser hat in der Pflanze viele verschiedene Aufgaben. So ist es Lösungsmittel für Gase, Salze und organische Stoffe. Es ist auch Transportmittel für die Nährstoffe und für organische Verbindungen (Zucker). Wasser kann Quellungsmittel sein z.B. im Samen, um die Hülle zu sprengen. Das Wasser ist auch für das Aussehen der Pflanze verantwortlich, d.h. für den Zellinnendruck (Turgordruck). Wenn wenig Wasser da ist, sind die Blätter schlapp also der Druck ist niedrig. Wenn genügend Wasser da ist, ist der Druck hoch. Kühlmittel kann Wasser auch sein. Wenn z.B. die Temperatur hoch ist, wird mehr Wasser verdunstet um die Blätter zu kühlen (Transpiration). Wasser transportiert die Nährstoffe vom Boden in die Pflanze. Dies geschieht durch Osmose. Pflanzen benutzen Wasser sogar um es auf zuspalten, um es dann in ihre organischen Verbindungen einzubauen. (Hydrolyse).
Sauerstoff ist das Element was wir Menschen zum atmen brauchen und die Pflanzen produzieren es. Pflanzen atmen auch und bauen Sauerstoff in organische Verbindungen ein z.B. Zucker, Stärke, Zellulose. Die Pflanzen veratmen Zucker zu Kohlendioxid und Wasser. Die dadurch frei gewordene Energie (Sonnenergie) wird für die Nährstoffaufnahme gebraucht. Die Pflanze ist das einzige Lebewesen das sich restlos von anorganischen Stoffen ernähren kann. Sie sind die einzigen (von ein paar Grünalgen abgesehen) die Photosynthese betreiben können und so den Sauerstoff produzieren. Das wissenschaftliche Wort hierfür lautet Photosynthese.
Kohlendioxid + Wasser + Sonnenergie --> Traubenzucker + Sauerstoff
Ebenso wichtig ist die Voraussetzung das Chlorophyll vorhanden ist. Das ist das was die Blätter grün macht, der grüne Farbstoff. Enzyme sind an dieser Aktion ebenso beteiligt. Sie helfen Reaktionen zu beschleunigen oder diese überhaupt erst in Gang zu setzen. Das Kohlendioxid wird über die Spaltöffnungen, die sich an der Unterseite des Blattes befinden, aufgenommen. Das Wasser wird über die Wurzeln aus dem Boden aufgenommen und an den Ort des Geschehens transportiert. Die Sonnenergie wird von den Chloroplasten (die den grünen Farbstoff enthalten) umgewandelt. Durch verschiedene Reaktionen und Umwandlungen wird dann aus den Ausgangsstoffen der Traubenzucker und der Sauerstoff. Der Traubenzucker wird gespeichert und der Sauerstoff entweicht in die Luft, so dass wir was zum atmen haben.
PS: Wer die genaue Beschreibung von der Photosynthese braucht, schreibt mir eine E-Mail. Vielleicht gibt's später eine extra Seite mit den ganzen wissenschaftlichen Abhandlungen von der Pflanze. (Photosynthese, Atmung, Nährstoffaufnahme, Enzyme, Bewegungen der Pflanzen u.s.w.)
Aus dem Licht (der Sonnenergie) schöpft die Pflanze die Energie die sie braucht um Photosynthese zu betreiben bzw. aus ihnen Kohlenhydrate auf zubauen. Es muss eine genügende Lichtmenge vorhanden sein und eine gewisse Lichtqualität. Aus dem gesamtem Lichtspektrum benötigt die Pflanze nur den Grünen und dem Roten Bereich. Die erste Phase der Photosynthese ist Licht abhängig aber Temperatur unabhängig. Die zweite Phase ist Licht unabhängig und kann auch stattfinden wenn es dunkel ist. An trüben Tagen kann die Pflanze nicht so viel Photosynthese betreiben wie an sonnigen Tagen.
Die Temperatur beeinflusst die Lebensvorgange sehr stark. Leben ist nur in einem eng begrenzten Bereich möglich. Die Untere Grenze liegt dort, wo die Temperatur 0 Grad Celsius erreicht und die obere Grenze dort wo die lebensnotwendigen Eiweiße gerinnen. Durch die im Wasser gelösten Nährsalze können diese Grenzen mehr oder weniger herab gesetzt werden, d.h. der Gefrierpunkt wird erniedrigt. Die unteren und oberen Temperaturgrenzen werden auch als physiologische Grenzen bezeichnet. Innerhalb dieser Grenzen hat die Temperatur einen starken Einfluss auf die Lebensprozesse der Pflanze. Die Temperatur beeinflusst den Mechanismus der Spaltöffnungen. Ist die Temperatur hoch werden die Spaltöffnungen geschlossen. Dies bedeutet aber auch, das kein Kohlendioxid aufgenommen werden kann, das für die Photosynthese wichtig ist. Wenn die Spaltöffnungen geschlossen sind findet findet auch keine Transpiration mehr statt. Dies bedeutet aber auch, das der Wasserfluss unterbrochen wird und die Wasseraufnahme der Wurzel. Ebenso beeinflusst die Temperatur die Keimung von Samen oder der Blütenbildung.
Nährstoffe sind für die Pflanze ebenso wichtig wie für uns die Vitamine. Jede Pflanze egal ob Kartoffel oder Küchenkraut braucht alle Nährstoffe. Nur die jeweilige Menge des einzelnen Nährelements ist unterschiedlich. Die Pflanze braucht für ihr Wachstum etwa 15 verschiedene Nährstoffe. Manche von ihnen kommen natürlich im Boden vor und manche muss man mit einer gezielten Düngung dem Boden zuführen.
Die Pflanzen können ihre Nährstoffe nur gelöst in Wasser aufnehmen. Wobei das Wasser auch als Nährelement gesehen wird.
ACHTUNG!!!! vor der Düngung einen Test machen welche Nährstoffe überhaupt gebraucht werden. Nicht einfach drauf los düngen. Hier gilt VIEL HILFT NICHT VIEL sondern schadet eher der Pflanze und die Umwelt. Die meisten Kräuter brauchen jedoch wenig oder gar keine Düngung.
Man unterteilt die Nährstoffe in:
Hauptnährstoffe Spurenelemente
(N, P, K ,Ca ,Mg ,S) (Fe, Mn, B, Zn, Cu, Mo)
Die Hauptnährstoffe werden von der Pflanze in großen Mengen benötigt. In einen bewirtschafteten Garten mit Kräutern und Gemüse muss deshalb nachgedüngt werden.
Stickstoff: kann von den Pflanzen nur als Ammonium, Nitrat und Harnstoff aufgenommen werden. Die S Nachlieferung erfolgt aus Mineralisierung von organischer Substanz (Humus), Bindung von Luftstickstoff durch Mikroorganismen (Knöllchenbakterien), oder durch das Düngen von mineralischen Stickstoffdüngemitteln (z.B. Kalksalpeter, Ammonsalpeter, schwefelsaures Ammoniak). Stickstoff fördert das Bodenleben. Außerdem ist der Stickstoff in der Pflanze für das vegetative Wachstum verantwortlich (hoher Blattertrag), es wird in Photosyntheseprodukte eingebaut und Eiweiß entsteht. Vorsicht ! Nitrate können ausgewaschen werden und können so ins Grundwasser gelangen. Mangel: verursacht Chlorosen, kleine Blätter, Wuchshemmungen,
Phosphor: die Verfügbarkeit von Phosphor wird vom pH Wert beeinflusst. Das Optimum liegt bei bei pH 6 - 6,5. Bei darunter oder darüber liegendem pH Wert wird der Phosphor festgelegt und ist nicht Pflanzen verfügbar. Jedoch steigt die Verfügbarkeit mit steigender Temperatur. Phospate sind auch wichtig für die Krümelstruktur des Bodens. Sie wirken als "Klebstoff" zwischen den Humusteilchen. Phosphor ist Energieträger beim Aufbau von Zucker, Stärke, Zellulose und Eiweiß. Alle Vermehrungsorgane wie die Blüte und der Samen sind Phosphor reich. Mangel: verursacht Wuchshemmungen, Blätter blaugrün oder rötlich,
Kalium: ist wichtig für den osmotischen Druck des Zellsaftes in der Pflanze. Ebenso wird die Frostresistenz erhöht aufgrund der Gefrierpunkterniedrigung des Zellsaftes. Der osmotische Druck ist für die Pflanze wichtig in der Hinsicht, das er der Wasseraufnahme dient. Die Pflanze ist bestrebt den Druck zwischen der Lösung außerhalb der Wurzel und innerhalb der Wurzel aus zugleichen. So erfolgt die Wasseraufnahme die gleichzeitig mit der Nährstoffaufnahme verbunden ist. Mangel: verursacht Blattrandverfärbungen und Welke, Kümmerwuchs, Chlorosen und Nekrosen,
Calcium: wird hauptsächlich mit dem Kalk dem Boden zu gefügt. Kalk dient der Bodenneutralisation. Mit ihm ist der pH Wert beeinflussbar. Außerdem fördert Calcium die Krümelstruktur und das Bodenleben. Calcium ist ein wichtiger Baustoff der Zellwände und sie beeinflussen den Öffnungs- und Schließmechanismus der Spaltöffnungen. Mangel: verursacht absterben der Vegetationspunkte, Blattränder aufgehellt, schwache Bewurzlung,
Magnesium: ist Teil des Chlorophylls und transportiert Phospat ins Xylem. Das Xelem ist eine der Leitungsbahnen die Stoffe von oben nach unten transportiert. So werden z.B. die Kohlenhydratrate die gespeichert werden sollen von den Blättern zu den Wurzeln transportiert. Magnesium fördert ebenfalls die Krümelstruktur wie Calcium. Mangel: verursacht auf älteren Blättern Chlorosen und Nekrosen, Blattadern bleiben grün,
Schwefel: ist Bestandteil von Enzymen, Eiweißen und Geschmacksstoffen. Schwefel entsteht durch die Mineralisierung organischer Substanz. Außerdem fördert Schwefel das Bodenleben. Mangel: verursacht kleine Blätter, manchmal schwache Chlorosen, Mangel ist selten,
Diese sind ebenso wichtig wie die Hauptnährstoffe. Sie werden jedoch nur in geringen Mengen benötigt. Die Nachlieferung und die Verfügbarkeit ist vom pH Wert des Bodens abhängig. Sie werden meist über die Wurzel aufgenommen. Sie können aber auch wenn notwendig als Blattdünger verabreicht werden.
Eisen: es verleiht dem Boden seine rote bis rotbraune Farbe und fördert die Krümelstruktur des Bodens. In der Pflanze ist es ein Teil von Enzymen die bei der Chlorophyllbildung beteiligt sind. Mangel: verursacht bei jungen Blättern Chlorosen, Blattadern bleiben grün, wenn starker Mangel dann weiße Blätter und Blattnekrosen,
Mangan: wirkt im Boden Krümelstabilisierend und ist Energielieferant von Bakterien die im Boden leben. Mangan kommt auch in Enzymen vor die für das Streckungswachstum verantwortlich sind und sind in Enzymen der Photosynthese und Eiweißbildung. Mangel: verursacht auf der Blattspreite punktförmige Chlorosen,
Bor: ist an dem Transport von Zucker beteiligt und in Enzymen vorhanden die was mit Wuchsstoffen zu tun haben. Mangel: verursacht chlorotische später nekrotische Blattränder,
Zink: bildet im Boden mit organischen Substanzen Komplexe. Durch Bor wird der Wuchsstoff Auxin reguliert und es ist Teil von Enzymen die den pH Wert der Zelle regulieren. Mangel: verursacht kurze Internodien, Chlorose junger Blätter,
Kupfer: ist in Enzymen vorhanden die die Atmung regulieren und die Stickstoffumwandlung in der Zelle. Mangel: verursacht eingerollte Blätter, weiße und gelbe Spitzen,
Molybdän: ist Teil von Enzymen die zur Umwandlung von NO2- in NH4-. Außerdem noch kommt es in den Enzymen der Knöllchenbakterien vor die den Luftstickstoff binden können. Mangel: verursacht Blattverwachsungen,
Alle diese genannten Komponenten können wenn sie nicht genügend bzw. im richtigen Verhältnis vorhanden sind die Pflanze schädigen. Wenn die Qualität des Bodens nicht stimmt, d.h. er ist nicht optimal auf die Pflanze ausgerichtet, kann es auf Grund dessen zu Störungen des Wasser - und Nährstoffhaushaltes kommen. Die Folgen von Nährstoffmangel ist bei den einzelnen Nährstoffen beschrieben. Wassermangel führt zur Welke der Pflanze, weil der Turgordruck in der Pflanze niedrig ist. Ist der Boden zu nass (Staunässe) kann es auch zu Welkerscheinungen kommen. Dies ist jedoch auf den Sauerstoffmangel der Wurzel zurück zuführen. Dadurch wird die Aufnahme von Wasser - und Nährstoffen behindert. Außerdem können auch Pflanzenschädliche Stoffe entstehen die dann Kümmerwuchs verursachen.
Der Einfluss der Witterung, also das Licht, die Temperatur und die Luftfeuchte kann ebenso zu Schäden an der Pflanze führen. Lichtmangel beeinträchtigt die Chlorophyllbildung. Die Blätter sind hellgrün oder vergilben. Außerdem führt es zu starkem Streckungswachstum wobei das Pflanzengewebe weich bleibt.
Bei der Temperatur gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ist sie zu hoch oder zu niedrig. Wenn sie zu hoch ist, kann es im extremem Fall zur Eiweißgerinnung kommen und die Zelle stirbt ab. Sonst kommt es manchmal zu Verbrennungserscheinungen (Sonnenbrand) an den Blättern. Wenn die Temperatur zu niedrig ist kann es zu Frostschäden (unter 0 Grad) oder zu Kälteschäden (über 0 Grad) kommen. Sie können sich äußern in Wuchshemmungen, Missbildungen und Verfärbungen der Pflanzenteile.
Die Luftfeuchte kann wenn sie über längere Zeit zu hoch ist das Auftreten bestimmter Krankheitserreger fördern. So z.B. Pilzkrankheiten.
Manchmal kann auch durch Bodenbearbeitung der Pflanze Schaden zu gefügt werden. Wenn z.B. die Wurzel stark beschädigt wurde und so der Pflanze die Möglichkeit genommen wird Wasser und Nährstoffe auf zunehmen.
Aber auch Schnittmaßnahmen, Luftverunreinigungen, übermäßige oder falsche Anwendung von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln können die Pflanze schädigen oder sie zum Absterben bringen.
z.B. * fördert übermäßige Stickstoffdüngung den Befall von Pilzen,
* zu enger Stand und erhöhte Luftfeuchte hat ähnliche Auswirkungen auf die Pflanze,
* Spinnmilben werden angelockt wenn die Temperatur zu hoch ist und die Luftfeuchtigkeit niedrig,
* wenn eine geeignete Fruchtfolge eingehalten wird, können dadurch Wurzel -und Stängelfaulen vorgebeugt werden,
* die Möhrenfliege kann sich nicht behaupten wenn man die Möhren in windoffenen lagen pflanzt,
* wichtig ist auch die Sauberkeit der Schnittwerkzeuge, so lassen sich viele Krankheiten vorbeugen,
* oder man verwendet Krankheitsresistente Pflanzensorten.
2. Direkte Pflanzenschutzmaßnahmen
Hast Du nun heraus gefunden, das Du alles richtig gemacht hast und Deine Pflanzen trotzdem ziemlich krank aussehen, solltest Du Dich mit diesem nachfolgenden Kapitel näher auseinander setzen.
Zuerst solltet Du herausfinden ob die Pflanze eine Krankheit hat oder ob sich irgend welche Krabbeltiere über Deine Pflanzen hergemacht haben. Dies ist von großer Bedeutung, da davon die geeignete Bekämpfungsmaßnahme abhängt.
Bevor Du aber zu der chemischen Keule greifst, solltest Du über andere Maßnahmen nachdenken, die da wären:
Physikalische Maßnahmen: es gibt einige Schadtiere die man rein mechanisch vernichten oder verjagen kann. Da wäre zum Beispiel das aufstellen von Wühlmausfallen, das Aushängen von Vogelschutznetzen, der Einsatz von Leimringen an Obstbäumen gegen Frostspanner, das mechanische entfernen von kranken Pflanzenteilen oder auch die mechanische Unkrautbekämpfung.
Biotechnische Maßnahmen: bei diesen Verfahren werden die natürlichen Reaktionen der Schädlinge ausgenutzt, die auf chemische und physikalische Reize reagieren. So kann z.B. der Einsatz von Tonbändern mit Angst - und Warnrufen schon gegen Vögel Abhilfe schaffen. Aber auch optische Reize können eingesetzt werden wie z.B. Vogelscheuchen. Eine andere Möglichkeit sind Gelbtafeln oder Gelbsticker gegen Minierfliege, Weise Fliege, Trauermücke, geflügelte Blattläuse und Tripse. Zunehmende Bedeutung erlangt auch der Einsatz von Lockstoffen wie z.B. Apfelwickler. Es wird ein Duft - oder Lockstoff ausgesandt der den Schädling anzieht und ein fängt wird. Daraus bekommt man dann Informationen über die Menge und über das Auftreten von dem jeweiligen Schädling.
Biologische Maßnahmen: darunter versteht man den gezielten Einsatz von Nützlingen gegen bestimmte Schädlinge. Die Schädlinge werden aber dadurch nicht vollständig vernichtet sondern nur soweit eingedämmt, so dass sie keinen wirtschaftlichen Schaden mehr anrichten können. Diese Maßnahmen werden fast immer nur in Gewächshäusern an gewendet. Aber auch im eigenen Garten kann man Nützlinge einsetzen.
Gewächshaus: Hier können räuberisch lebende Nützlinge eingesetzt werden, wie z.B. Marienkäfer gegen Blattläuse, weise Fliege oder Wollläuse. Der Soldatenkäfer gegen geflügelte und ungeflügelte Blattläuse, Zikaden. Raubmilben sind geeignet gegen Spinnmilben (rote Spinne). Die Gallmücke und die Florfliege gegen Blattläuse. Die Blattlausschlupfwespe gegen Blattläuse. Es werden aber auch Parasitär lebende Nützlinge eingesetzt wie z.B. Nematoden gegen Dickmaulrüssellarven und Trauermückenlarven, Schlupfwespen gegen Mottenschildlaus und Blattläuse. Dann gibt es auch noch einige Krankheitserreger die man als Nützlinge einsetzen kann so z.B. bestimmte Arten von Viren gegen Schwammspinner oder Lärchenwickler, Arten von Bakterien gegen schädliche Schmetterlingsrauben (Frostspanner, Gespinstmotte, oder Kohlweißling), oder auch Arten von Pilzen gegen den Dickmaulrüssler.
Der Einsatz in Gewächshäusern ist jedoch sehr beschränkt da die Nützlinge überwiegend von ihrer Umwelt abhängig sind. Es sollte ein bestimmtes biologisches Gleichgewicht gehalten werden. Treten zu viele Schaderreger auf kann dieses Biologische Gleichgewicht nicht mehr aufrecht erhalten werden und es müssen dann andere Maßnahmen ergriffen werden.
Garten: Auch im eigenen Garten ist es möglich viele Nützlinge zu haben, wenn man für sie die geeigneten Bedingungen schafft. Als erstes sollte man keine Pflanzenschutzmittel mehr im Garten einsetzen, das ist ganz wichtig. Als zweites sollte man nicht in seinem Garten die totale Ordnung halten. Und als drittes sollte man mehr über seine Nützlinge herausfinden um ihnen die besten Möglichkeiten zu geben in Deinem Garten heimisch zu werden.
Nützlinge nennt man die Tiere in unserem Garten die sich hauptsächlich oder nur von Schädlingen ernähren. Um Nützlinge im Garten haben zu können, muss nicht nur ein reichhaltiges Angebot an Nahrung vorhanden sein sondern auch geeignete Wohnstätten. In Deinem Garten sollte ein biologisches Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen herrschen. Wenn Du Nützlinge förderst, dann hast Du weniger Schädlingsprobleme. Andererseits musst Du Schädlinge in Deinem Garten zulassen, damit sie auch was zu essen haben und in Deinem Garten bleiben.
Um Nützlinge im Garten anzusiedeln, sollte man sich erst mal mit deren Lebensweise und Besonderheiten aus einander setzen.
(Diese Links öffnen sich in einem neuem Fenster, vergiss sie nicht wieder zu schließen, damit nicht das totale Chaos auf deinem Bildschirm ausbricht.)
Was man sonst noch für Nützlinge tun kann damit sie sich im Garten wohlfühlen und auch dort bleiben:
Ast- und Laubhaufen: bieten Lebensraum für Blindschleiche, Kröte, Igel, Spitzmaus, Insekten, Spinnen,
Steinhaufen/Trockensteinmauer: Lebensraum für Eidechsen, Wildbienen und andere Insekten, Spinnen.Wildpflanzenbestände/Wildsträucher: mit dichtem Bodenschluss: Lebensraum für Vögel, Amphibien, Insekten, Spinnen, Blindschleiche.
Wenn Ihr mehr darüber wissen wollt, dann lest folgendes Buch:
Nützliche Tiere im Garten, von Ingeborg Polaschek, erschienen im Falken Verlag 1994, ISBN: 3806814724,
Als nächstes kommen hier dann die Krankheiten und Schädlinge dran.
Viren, Bakterien und Pilze
Und dann noch die Schädlinge von denen es viele viele viele gibt.
Außerdem gibt es hier an dieser Stelle noch was über die Pflanzenschutzmittel, deren Anwendung und alles was man sonst noch darüber wissen muss.
Zu guter letzt gibt's auch noch die Unkräuter (Wildkräuter) die der Pflanze Schaden zu fügen können.
Wenn es die Unkräuter sind, dann hast Du eigentlich noch Glück gehabt. Aber sie können der "Kulturpflanze" Schaden zufügen. Sie sind die Konkurrenz der Kulturpflanzen. Sie streiten um Licht, Luft, Sonne, Nahrung und Standort. Nur der stärkere kann überleben und wir als Gärtner helfen natürlich unserer Nutzpflanze. Unkräuter können aber auch Krankheiten und Schädlinge übertragen oder sie fördern. Durch dichten Unkrautbewuchs kann die Luftfeuchtigkeit erhöht sein, was Pilze einfach wunderbar finden und die Gelegenheit nutzen um sich heftig zu vermehren und so auch unsere Nutzpflanzen befallen. Manche von diesen Unkräutern dienen auch Schädlingen als Zwischenwirt und tragen so dazu bei das sich die Krabbeltiere ausbreiten.
Man unterscheidet die Samenunkräuter ( alle einjährigen) und die Wurzelunkräuter ( die mehrjährigen). Vorbei sich die Wurzelunkräuter auch durch Samen vermehren.
Quecke Löwenzahn Huflattich
Gänseblümchen (Bellis perennis) | Rispengras (Poa annua) |
Hirtentäschel (Capsella - bursa - pastoris) | Hederich (Raphanus raphanistrum) |
Breitwegerich (Plantago major) | Ackersenf (Sinapis arvensis) |
kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens) | Vogelmiere (Stellaria media) |
Löwenzahn (Taraxacum officinale) | kleine Brennnessel (Urtica urens) |
Weißklee (Trifolium repens) | Fransosenkraut (Galinsoga parviflora) |
Melde (Chenopodium album) | Taubnessel (Lamium album und purpureum) |
Die Samenunkräuter sind all gegenwärtig. Sie können schnell keimfähige Samen ausbilden und diese sind auch noch lange haltbar. Sobald sie eine Gelegenheit finden zu keimen, tun sie es auch.
Giersch (Aegopodium prodagaria) | Schachtelhalm (Equisetum arvense) |
Quecke (Agropyron repens) | Ackergänsedistel (Sonchus arvense) |
Ackerkratzdiestel (Cirsium arvense) | Huflattich (Tussilago farfara) |
Ackerwinde (Convolvulus arvense) | große Brennnessel (Urtica dioica) |
Die Wurzelunkräuter besitzen ein sehr tiefes und regerationsfähiges Wurzelwerk. Da sie sich außerdem auch noch durch Samen vermehren können sind sie wahre Überlebenskünstler und haben so manchen Gärtner an den Rand der Verzweiflung gebracht oder alle guten Vorsätze vergessen lassen und zur Giftspritze gegriffen.
Die Bekämpfung der Unkräuter ist ein Geduldsspiel und manchmal hat man den Eindruck das die Unkräuter nur nicht wollen das dem Gärtner langweilig wird.
Auf jeden Fall sollte man immer erst zur Hacke greifen und möglichst versuchen die ganze Pflanze aus dem Boden zu entfernen. Dies gilt besonderst für Wurzelunkräuter. Am besten macht sich das wenn der Boden feucht ist. Ebenfalls darauf achten, das es bei den Unkräutern nicht zur Samenausbildung kommt.
Eine andere mechanische Methode wäre noch das abflammen. Das heißt es wird mit einem Art Feuerspucker der den oberirdische Teil der Pflanze verbrennt. Für die Bekämpfung der Wurzelunkräuter aber nicht sehr effektiv, die kommen trotzdem wieder.
Wenn es dann überhaupt nicht anders geht dann gibt es die Herbizide. Hier gibt es Wuchsherbizide und Bodenherbizide. Die Wuchsherbizide lassen das Unkraut wachsen und wachsen, bis es keine Kraft mehr hat und abstirbt. Die Bodenherbizide werden direkt über die Wurzel aufgenommen und lassen die Pflanze absterben. Diese gibt es im Gartenfachhandel und man sollte sich auch dort ausführlich beraten lassen.
Aber Halt !!!!! Warte mit der Vernichtungsaktion bis Du Dir die Pflanzen genauer angeschaut hast. Unkräuter können nämlich auch Zeigerpflanzen sein. Das heißt sie können bestimmte Bodeneigenschaften anzeigen. Sie können helfen so manchen Fehler bei der Bearbeitung, Düngung u.a. zu beheben. Außerdem können Unkräuter auch Überlebensquelle für Nützlinge im Garten sein.
Wenn du mehr lesen willst über Unkraut dann schau da vorbei: meine Werke