Auf diesen Seiten findet Ihr wie man:
Literaturhinweis: Kräuter für die Gesundheit, Effie Romain, Sue Hawkey, Verlag Franckh - Kosmus Verlag, ISBN: 3440072495 ( Hier findet hier auch noch Kräutertöpfe zum pflanzen und die passenden Rezepte)
HERSTELLUNG VON KRÄUTERMEDIZIN
Kräutermedizin kann man mit Hilfe einfacher Küchengeräte ganz leicht selbst herstellen. Dabei sollte man das reichliche Angebot frischer Kräuter während der Vegetationsperiode nutzen. Lege aber auch einen Vorrat an getrockneten Kräutern für den Winter an.
Ernte und Aufbewahren
Sammele die Pflanzen an einem sonnigen Tag, wenn sie völlig trocken sind. Pflücke nur geöffnete Blüten, und ernte das Kraut vor der Blütezeit. Wurzeln und Knollen werden im Herbst ausgegraben. Trockne so viel Kräuter wie möglich. Frische Kräuter dürfen kurze Zeit in der Tiefkühltruhe bleiben (Plastikbeutel).
Pflücke oder schneide makellose, frische Blüten um die Mittagszeit ab, wenn sie völlig geöffnet sind. Achte bei Ringelblumen darauf, auch die grünen Hochblätter um die Blütenstände mit abgeschnitten werden. (Bild 1)
Fülle die Blüten in eine
saubere Papiertüte. Schließe die Tüte locker, so dass kein Staub eindringen
kann; binde sie mit einer Schnur zu. (Bild 2)
Hänge die Tüte an einem
warmen, luftigen Platz zum Trocknen auf, bis die Blüten rascheln.
Bild
1
Bild 2
Heilkräuter verbraucht man möglichst frisch, sie lassen sich aber auch trocknen und in luftdichten Gefäßen aufbewahren (direktes Sonnenlicht meiden). Die meisten Kräuter halten sich so etwa sechs Monate.
Hängen Sie die zu trocknenden Kräuter an einer
Schnur über einem Stock auf.
Als Tee zubereitet lassen sich frische oder getrocknete Kräuter zu Medizin oder Stärkungsmitteln verarbeiten. Kräutertees werden heiß oder kalt getrunken und sind 24 Stunden lang haltbar. Auf eine Tasse Wasser nimmt man zwei Teelöffel frische Blätter oder Blüten oder einen Teelöffel getrocknete Kräuter. Eine normale Teekanne fasst 500 bis 600 ml. Um Verunreinigungen mit Gerbstoffen zu vermeiden, verwendet man für Krauter- und Schwarzen Tee unterschiedliche Kannen.
So ist es richtig:
Gib frische Zweige oder Blätter
bzw. trockene Kräuter (Bild1} in eine Teekanne, und gieße kochendes
Wasser darüber; mindestens 10 min. ziehen
lassen.
Gieß den Tee durch ein Teesieb, um die Kräuter zurückzuhalten.
Seih den Rest des Tees ab, und stellen Sie ihn kühl. (Bild 2)
Bild 1 Bild 2
Für eine einzelne Tasse
nehmt man eine
Lege das Teesieb über die Tasse.
Gib einen Teelöffel getrockneter Kräuter hinein und gieße frisches kochendes Wasser zu.
Die Tasse zudecken.
Lasse die frischen oder trockenen Kräuter 10 min. ziehen, dann entferne die Untertasse und das Teesieb mit den Kräutern.
Nun ist der Tee trinkfertig.
kalt und heiß extrahiertes Öl macht
Mit kalter Extraktion lassen sich aus Blüten und weichen Kräutern Öle herstellen. Diese dienen als Basis für Salben, zur Massage oder auch als Badeöl.
Fülle ein großes Schraubglas dicht mit Blüten oder Blättern.
Gieße mit Keim- oder Olivenöl auf; zuschrauben und einen Monat auf einer sonnigen Fensterbank stehen lassen; täglich schütteln. (ist wichtig) (Bild 1)
Gieße den Ansatz durch ein grobes Tuch in einen Krug.
Drücke das restliche
Öl aus den Kräutern heraus; durch einen Trichter in eine dunkle Flasche füllen
und kühl und dunkel aufbewahren. Sichere das Tuch mit Faden oder Gummiband.
(Bild2)
Bild 1 Bild2
Diese Methode, Öl
herzustellen, geht schneller als die kalte Extraktion . Sie eignet sich besser für
feuchte, saftige Kräuter wie Boretsch. Geben Sie
Fülle Öl und Kräuter in
eine Glasschüssel über ein simmemdes Wasserbad.
Etwa drei Stunden lang erwärmen;
dann durch ein Musselintuch abseihen.
Sammele das Öl, und gieß
es in eine dunkle, sterile Flasche.
Herstellung von Salbe und Creme
Salben bereitet man aus heiß oder kalt extrahiertem Öl und Bienenwachs; sie sind gut zur Hautpflege oder bei Zerrungen und Verstauchungen.
Gieße 100 ml Öl in eine
Glasschüssel; über eine Kasserolle mit kochendem Wasser stellen.
Füge etwa l cm Bienenwachs
hinzu; rühren, bis sich das Bienenwachs völlig aufgelöst hat.
Gieße die noch warme
Mischung in Salbengläser; kühl und dunkel aufbewahren; ein Jahr haltbar.
Eine Creme ist eine Emulsion aus Öl und Wasser, die leicht von der Haut aufgenommen wird. Kaufe eine emulgierbare Basiscreme in der Apotheke und erwärmen die Heilkräuter darin.
Schmelze bei kleiner Hitze zwei Esslöffel dieser Creme im Wasserbad.
Rühre zwei Teelöffel trockene (frische) Kräuter hinein, bis sie die Farbe der Kräuter annimmt.
Vom Ofen nehmen und durch
Musselin oder grobes Tuch streichen. Drücke die Restfeuchtigkeit aus der
Creme, ehe sie hart wird.
Abkühlen lassen und in einen dunklen Cremetopf streichen; bis ein Jahr haltbar.
Manchmal ist es schneller
und praktischer, nur einen Löffel Medizin einzunehmen, statt einen Tee oder
eine Abkochung frisch zuzubereiten. Für eine Tinktur lässt man frische Kräuter
in Alkohol ziehen.
Der Alkohol extrahiert die
aktiven Komponenten der Heilkräuter und macht sie zwei Jahre lang haltbar. Am
besten ist Wodka für Tinkturen geeignet, da er keinen Eigengeschmack hat.
Fülle 125 g bzw. 300 g frische Kräuter in ein großes Schraubglas.
Gieße 600 ml Wodka dazu; Glas fest verschließen.
Lasse das Glas im Warmen einen Monat lang stehen; täglich schütteln.
Gieße den Ansatz nach einem
Monat durch ein grobes Tuch in einen Krug; Pflanzenreste kompostieren.
Gieße die Tinktur durch einen Trichter in eine dunkle, saubere Flasche; aufheben, bis sie gebraucht wird.
Herstellung von Sirup und Abkochungen
Sirup lässt sich sehr
bequem einnehmen. Wenn man Sirup für ein Baby unter einem Jahr zubereitet,
solltet ihr keinen Honig nehmen!
Mache einen Tee mit 150 g Kräutern und 600 ml Wasser; 20 min. ziehen lassen, abseihen.
Füge 375 g Zucker zu;
langsam über kleiner Hitze zu zähem Sirup verrühren; abkühlen.
Gieße ihn in Glasflaschen;
mit Korken verschließen (kein Schraubverschluss), da gärender Sirup Gase
entwickelt.
Um die wirksamen
Bestandteile festerer Pflanzenteile (Wurzeln, Rinde) zu extrahieren, ist eine kräftigere
Methode als der einfache Aufguss für Tees erforderlich. Abkochungen sollten am
Tage des Gebrauchs frisch zubereitet werden, halten sich dann aber 24 Stunden.
Gieße kaltes Wasser auf
zerhackte Wurzel- oder Rindenstücke in eine
Kasserolle.
Auf eine Tasse Wasser zwei
Teelöffel frische bzw. ein Teelöffel getrocknete Kräuter; zum Kochen
bringen; 10 bis 15 min. Simmern lassen .
Seihe die Abkochung durch ein Sieb in einen Krug; abdecken und vor dem Trinken abkühlen lassen.
Der Rest wird kühl für später aufgehoben.